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Kreislaufwirtschaft

Altholzrecycling in Uelzen startet

Am Pfeifer-Standort in Uelzen sind die Bauarbeiten für die neue Altholzrecycling-Anlage weit fortgeschritten. Noch im laufenden Jahr soll die Verwertung von hölzernen Abfällen für die EUROBLOCK Palettenklotzproduktion starten und damit die Kreislaufwirtschaft von Holz fördern.

Jährlich fallen allein in Deutschland mehr als 8 Millionen Tonnen Altholz an, die stofflich oder energetisch verwertet werden. Der Ausbau der stofflichen Nutzung ist ein wichtiger Schritt, um das Klima zu entlasten und schonend mit dem Zukunftswerkstoff Holz umzugehen. In der Altholzaufbereitungsanlage in Uelzen will Pfeifer künftig circa 70.000 Tonnen Altholz der Schadstoff-Klassen A1 und A2 jährlich verarbeiten. Darunter fallen naturbelassene oder mit unbedenklichen Klebstoffen oder Beschichtungen veredelte Produkte wie ausrangierte Paletten aus Vollholz oder Transportkisten aus Holzwerkstoffen.

In Kürze starten die Tiefbauarbeiten für die Altholzrecycling-Anlage, die das Erscheinungsbild des Werks sichtbar verändern wird.

Klares Bekenntnis zur Kaskadennutzung von Holz

„Unser Projekt sorgt dafür, dass die wertvolle Ressource Holz länger im Verwertungskreislauf bleibt. Wir leisten einen Beitrag für die Umwelt und erschließen Altholz als Sekundärrohstoff für unsere Palettenklotzproduktion“, berichtet Gernot Hormess, Geschäftsführer Pfeifer Holz Uelzen. Die größte Klotzfabrik der Gruppe nimmt dabei als erste die Herausforderung an, die Klotzproduktion von reinem Frischholz auf einen Frisch-/Altholzmix umzustellen.

Auch Leonhard Scherer, Geschäftsführer der Vertriebsgesellschaft EUROBLOCK, betont den Kreislaufwirtschafts-Gedanken: „Durch die Möglichkeit der Verarbeitung von Recyclingholz aus nicht mehr wiederverwendbaren Holzpaletten, -verpackungen und Bauholz sind EUROBLOCK Palettenklötze ein Paradebeispiel für die Kaskadennutzung von Holz.“

Leonhard Scherer

Geschäftsführung

„Durch die Möglichkeit der Verarbeitung von Recyclingholz aus nicht mehr wiederverwendbaren Holzpaletten, -verpackungen und Bauholz sind EUROBLOCK Palettenklötze ein Paradebeispiel für die Kaskadennutzung von Holz.“

Pfeifer will jährlich rund 70.000 Tonnen Altholz der Schadstoff-Klassen A1 und A2 verarbeiten.

Die Altholzrecycling-Anlage soll noch 2023 in Betrieb gehen.

Markanter Zuwachs am Werksgelände

Die Bauarbeiten für die Altholzrecycling-Anlage werden das Erscheinungsbild des Standorts in den nächsten Monaten sichtbar verändern. Bis Oktober soll ein 350 Meter langer Rohrgurtförderer entstehen, der in circa 20 Metern Höhe über sämtliche Gebäude auf dem Produktionsgelände führt und mittels Seilen an riesigen Pylonen befestigt ist. Auch ein Vorratssilo und Reinigungsturm, jeweils knapp 30 Meter hoch, werden errichtet. Der Förderer dient zum Transport der recycelten Hackschnitzel vom Vorratssilo bis hin zu den Bandtrocknern. Die Trocknung der Altholzspäne selbst benötigt nur halb so viel Energie wie die Trocknung frischer Späne, die als Sägenebenprodukt direkt am Standort anfallen. Beide Spanarten werden später am Bandtrockner gemischt und zu Pressspan-Palettenklötzen für die Palettenindustrie verarbeitet.

Die Pfeifer Group investiert in den Standort Uelzen in den nächsten Jahren 50 Millionen Euro.

Optimierungen im Sinne der Mitarbeiter:innen

Aktuell beschäftigt Pfeifer in Uelzen 200 Mitarbeiter:innen in den Bereichen Produktion, Instandhaltung und Verwaltung. Nach einem 10 Mio. Euro starken Investitionsprogramm von 2019 bis 2021 steckt Pfeifer von 2022 bis 2024 weitere 50 Millionen in die langfristige Absicherung des Standorts. Neben dem Bau der Altholzrecycling-Anlage zählen die Erneuerung des Sägewerks samt Rundholzplatz sowie die Erhöhung der Einschnittkapazität von 500.000 auf rund 800.000 Festmeter zu den wichtigsten Maßnahmen. Im Zuge des Altholzprojektes erfolgt auch der Neubau einer Hallenheizung für das Klotzwerk. Der erste Teil der modernen Heizanlage ist bereits fertiggestellt, der zweite Teil folgt im März. „Die Hallenluft in der Klotz-Produktionshalle zu verbessern, ist eines unserer vorrangigen Ziele. Mit der neuen Hallenheizung kommen wir diesem Gesamtprojekt einen großen Schritt näher“, so Hormess. Die Wärme für die neue Heizung liefert das werkseigene Biomasse-Heizkraftwerk.