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Hygiene-Check

Holzpaletten eignen sich gut für die Lebensmittelindustrie

Lebensmittel und Holz – eine unhygienische Kombination? Mitnichten, wie Laboruntersuchungen regelmäßig beweisen. Eine 2020 veröffentlichte Studie des Instituts für Holztechnologie Dresden weist auf Holzpaletten sogar eine geringere bakterielle Aktivität nach als auf Kunststoffpaletten. Ein Überblick, warum Ladungsträger aus Holz auch in hygienisch sensiblen Bereich wie Lebensmittel- und Pharmaindustrie punkten.

Schmutzpartikel, Bakterien und Viren sind nirgendwo gern gesehen. In Supermärkten, Krankenhäusern und vielen anderen Bereichen sind sie jedoch absolut verpönt. Deshalb muss bereits die Warenanlieferung auf hygienisch unbedenklicher Basis erfolgen. Hier kommt das Material der Ladungsträger ins Spiel. Wegen seiner porösen Struktur wurde Holz lange Zeit als keimbegünstigend gesehen, während Kunststoff aufgrund der glatten, geschlossenen und leicht zu reinigenden Oberfläche als hygienisch eingestuft wurde. „Diese Annahme ist vielfach wissenschaftlich widerlegt“, erklärt Leonhard Scherer, Geschäftsführer von Euroblock. Die Vertriebsgemeinschaft für Pressspanklötze und Verpackungsholz ist der führende Zulieferer für die europäische Palettenindustrie und beschäftigt sich intensiv mit den positiven Eigenschaften von Holz. 

„Durch seine poröse Struktur saugt Holz Feuchtigkeit auf, wodurch Bakterien an seiner Oberfläche nicht überleben. Vor allem Kiefernholz, aber auch andere Holzarten töten Krankheitserreger sogar ab“, weiß Scherer.

Im Fokus: Mikrobielle Belastung auf gebrauchten Paletten

Eine aktuelle Studie stärkt die Pro-Holz-Argumente in der Materialdiskussion. Zwischen Februar 2018 und Dezember 2019 untersuchte das unabhängige Institut für Holztechnologie Dresden im Labor die mikrobiellen Eigenschaften von Standard EPAL-Europaletten im Vergleich mit H1-Kunststoffpaletten.*** Der tatsächlichen Praxis im Transportwesen entsprechend, wurden dabei ausschließlich gebrauchte Ladungsträger beurteilt, und zwar Palettentypen aller am Markt verfügbaren Qualitätsstufen. Die Prüfstücke stammten von Händlern aus dem üblichen Ladungsträgerkreislauf und wurden vor den zertifizierten Testverfahren nicht gereinigt.

Im Visier der Laboranten standen die Prüfkeime Escherichia coli (ein Bakterium, das als Fäkalindikator gilt) und Staphylococcus aureus (einer der häufigsten Infektionserreger mit multiresistenten Formen). Besonderes Augenmerk legt die Studie auf die raue Oberflächenbeschaffenheit von Holzpaletten als vermeintliche Schwachstelle. Dabei konnte nachgewiesen werden, dass die natürlichen Eigenschaften von Holz der Vermehrung von Mikroorganismen messbar entgegenwirken, während gebrauchte Kunststoffpaletten an abgenutzten, aufgerauten Stellen einen idealen Nährboden dafür bilden. Unter den genannten Bedingungen erreichen Holzpaletten eine mehr als 13-mal höhere antibakterielle Aktivität als die H1-Kunststoffpalette.

*** Auftraggeber der Hygienestudie war die Gütegemeinschaft Paletten e. V. , die als deutsches Nationalkomitee der European Pallet Association e.V. (EPAL) in Deutschland u.a. mit der Qualitätssicherung von EPAL-Paletten und EPAL-Gitterboxen beauftragt ist. Den kompletten Abschlussbericht der Studie können Sie hier online nachlesen:

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Bakterien, Pilze & Co: Holz ist sogar hygienischer als Kunststoff

Die Studie entkräftet ein weiteres Argument der Kunststoffpaletten-Hersteller: Durch fachgerechte Reinigung lassen sich nachgewiesene Bakterien und Pilze bei Holzpaletten ebenfalls wirksam entfernen. Bereits eine einfache Reinigung mit Wasser kann die Bakterienzahl deutlich reduzieren. Zugute kommt den Holzpaletten, dass ein mikrobieller Befall, insbesondere durch Schimmelpilze, teilweise deutlich zu erkennen ist, was eine rechtzeitige Aussonderung der Palette ermöglicht. Im Gegensatz dazu lässt sich ein Befall auf Kunststoffpaletten selbst bei erheblichen Keimkonzentrationen kaum mit bloßem Auge diagnostizieren.

Bereits eine einfache Reinigung mit Wasser kann die Bakterienzahl deutlich reduzieren.

Insgesamt bestätigen die Studienergebnisse, dass Bakterien auf Holz prinzipiell schlechter überleben als auf Kunststoff. „Daher ist davon auszugehen, dass Paletten aus Holz gegenüber Paletten aus Kunststoff aus hygienischer Sicht insgesamt nicht nachteilig sind, sondern sogar vorteilhafte Eigenschaften besitzen“, folgern die Autoren. Vorausgesetzt natürlich, und dies gilt unabhängig vom Material, dass die strengen Hygienevorschriften bei Herstellung, Transport und Lagerung von Lebensmitteln eingehalten und die Paletten ständig überprüft und regelmäßig gewartet werden. Gefragt sind also solide Ladungsträger aus hochwertigen Komponenten, die sich im mitunter rauen Logistikalltag bewähren. 

Euroblock als Zulieferer garantiert hohe Qualitätsstandards

Klötze und Schnittholz in konstant guter Qualität bilden die Grundlage für das Erfolgsmodell Holzpalette. Die Pressspanklötze aus dem Hause Euroblock bestehen aus Sägespänen von naturbelassenem Nadelholz und aufbereiteten Spänen aus Recycling-Holz, die bei hoher Temperatur unter hohem Druck verpresst werden. Als No-solid-wood-Material erweist sich der Presspanklotz als besonders nachhaltiges und umweltfreundliches Holzprodukt: Er ist FCKW-frei, benötigt keinen chemischen Holzschutz und kann am Ende des Lebenszyklus recycelt oder thermisch verwertet werden. Anders als ein Vollholzklotz erfordert ein Pressspanklotz keine Sirex-Behandlung und zeigt sich aufgrund seiner geringen Materialfeuchte resistent gegen Schimmel- und Insektenbefall. Verpackungsholz von Euroblock besteht zum größten Teil aus besonders keimabtötender Kiefer. Moderne Produktionsanlagen und Qualitätssicherung gewährleisten glatte Oberflächen, Schnittgenauigkeit und Maßhaltigkeit. Paletten- und Holzpackmittelhersteller beziehen das Holz frisch oder künstlich getrocknet, wie es etwa für Exportverpackungen zwingend erforderlich ist. Eine Bläueschutzbehandlung gegen holzverfärbende Pilze erfolgt auf Kundenwunsch. 

Hoher Nagelausziehwiderstand

Kein Insektenbefall (Keine Sirex-Behandlung erforderlich)

Keine Rissbildung

Kein Schimmelbefall

Formbeständigkeit bei Temperaturschwankungen

Maßhaltigkeit bei gleichbleibender Feuchte

Wasserfeste Verleimung

Kann nach Verwendung recycelt oder in zugelassenen Anlagen thermisch verwertet werden (Altholzkategorie A2)

Darum liegen Holzpaletten seit Jahrzehnten im Trend

„In allen Bereichen der modernen Lager- und Transportlogistik spielen Paletten aus Holz auch fast 60 Jahre nach ihrer Erfindung eine zentrale Rolle. Viele unserer Kunden produzieren Paletten und Holzkisten, die in hygienisch hochsensiblen Bereichen wie in der Lebensmittelerzeugung oder in der Pharmaindustrie zum Einsatz kommen“, freut sich Leonhard Scherer über ungebrochene Beliebtheit der Holzpalette. Neben den genannten hygienischen Vorteilen zählen dabei auch Faktoren wie eine Top-Ökobilanz, Nachhaltigkeit, Widerverwendbarkeit und Kosten-Effizienz. „Holzpaletten sind Hightech-Ladungsträger aus nachwachsenden Ressourcen und passen perfekt in unsere Zeit. Ich bin mir sicher, sie werden uns noch lange begleiten“, blickt der Euroblock-Geschäftsführer optimistisch voraus.

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Fun Fact am Rande:

Angeregt durch die DIY- und Upcycling-Bewegung entwickelte sich in den letzten 10 Jahren ein regelrechter Trend zu kreativen Möbeln aus Europaletten. Auch hier der allgemeine Tenor: Chemiefreie, maximal wärmebehandelte Holzpaletten aus Europa eignen sich in ökologischer und gesundheitlicher Hinsicht perfekt für ein zweites Leben auf Terrasse, Balkon und Garten.